Suche
Suche Menü

Warum produziert ein Unternehmen Podcasts? Nachgefragt bei Laura Reichert von Penguin

In den knapp eineinhalb Jahren unserer Serie zu gelungen Beispielen im Content Marketing hat ein Format stark an Verbreitung gewonnen: der Podcast. Neben großen Konzernen podcastet inzwischen auch vermehrt der Mittelstand, wie uns Rouven Kasten von der GLS Bank erzählt hat.

Aus gutem Grund, da sich über Audio-Inhalte Zielgruppen auf einer anderen Frequenz erreichen lassen als mit geschriebenen Wörtern und einfach auch immer mehr Menschen Podcasts hören. In den USA soll es schon ein Drittel der Bevölkerung sein.

Deswegen wird es Zeit, dass wir nun die Macher eines aus unserer Sicht besonders gelungenen Corporate Podcasts interviewen. Wir durften Laura Reichert, Audience Management der Penguin Verlage, zu ihrem Podcast „Penguin lädt ein“ unsere Fragen stellen.

Laura Reichert

Laura Reichert, Audience Management der Penguin Verlage

3 x Penguin lädt ein

Warum podcastet ihr? Was ist euer Ziel mit dem Podcast?

Mit unserem Podcast Penguin lädt ein wollen wir unsere LeserInnen unabhängig von Zeit und Ort in direkten Kontakt mit ihren Lieblingsautoren und -büchern bringen, sie neugierig machen und einen Einblick hinter die Kulissen der Verlagswelt bieten. Audio und Print schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern können sich als komplementäre Medien hervorragend ergänzen.
Unser CEO der Verlagsgruppe Random House, Thomas Rathnow, sagt zur Zielsetzung: „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Inhalte, für die wir uns begeistern, an ein möglichst breites Publikum zu vermitteln. Der Audiobereich ist derzeit besonders interessant und dynamisch, hier wollen wir uns künftig noch breiter aufstellen und unterschiedliche Formate bespielen. Mit Podcasts können wir attraktive Zielgruppen direkt erreichen. So entsteht ein weiterer Kanal, über den wir Aufmerksamkeit für unsere Themen und Autoren erzeugen können“.

Warum sollte man sich euren Podcast anhören?

Wir wollen LeserInnen vor allem die Möglichkeit bieten, die Geschichten hinter den Büchern zu erfahren, erzählt von den AutorInnen selbst. Solche Einblicke können LeserInnen und Leser in der Regel nur bei Lesungen der AutorInnen bekommen. Da wir überwiegend AutorInnen von Sachbüchern treffen, bietet unser Podcast darüber hinaus auch einen hohen Informationsgehalt zu relevanten Themen unserer Zeit.

Wie stoßen eure Hörer auf euren Podcast?

Der Podcast ist bei allen gängigen Streaming-Anbietern wie iTunes, Spotify, Deezer, youtube und auch bei unserer neuen Bertelsmann Audio App Audio Now verfügbar. Zu Beginn der ersten Staffel wurden wir bei iTunes in der Rubrik “Entdecken” mit einem Banner gefeatured, was unsere Sichtbarkeit enorm gesteigert hat. Darüber hinaus bewerben wir die einzelnen Folgen auf unseren Social Media Kanälen (Penguin Verlag, C. Bertelsmann) mit organischen und gesponsorten Posts. Im Juli schalten wir außerdem noch eine Reichweitenkampagne auf Social Media, die buchaffine Podcast-HörerInnen erreichen soll.

3 x Redaktion

Wie wählt ihr eure Themen und Autoren aus, die ihr im Podcast vorstellt?

Unsere primäre Frage lautet: Welche Geschichte erzählen wir im Podcast? Bei Sachbuch-AutorInnen ist uns wichtig, dass es sich um ein relevantes und aktuelles Thema für unsere Zielgruppe handelt. Bei AutorInnen der Belletristik ist das Narrativ noch wichtiger, um das Gespräch spannend und informativ zu gestalten.

Wie viele Leute arbeiten an eurem Podcast?

Im Tagesgeschäft ein Audio-Producer in unserem Studio, zwei Moderatorinnen im Wechsel + ich (Redaktion, Abnahme der Folgen, Pflege unserer Distributionsplattform Podigee)

Wie organisiert ihr euch?

In der Regel Kommunikation per Mail, ab und an Telefonate mit ModeratorInnen für Vorbesprechungen. Der Organisationsaufwand ist überschaubar.

3 x Erfolg

Wie bestimmt ihr, ob ihr eure Ziele erreicht? Welche Kennzahlen sind für euch interessant?

Anzahl der HörerInnen pro Folge, Durchhörrate, Bewertungen.

Wo soll es mit “Penguin lädt ein” noch hingehen?

Mithilfe der angesprochenen Reichweitenkampagne wollen wir unsere Hörer- und Abonnentenzahlen weiter steigern. Toll wären als nächster Schritt 5000-10.000 Hörer pro Folge.
Ein weiteres Ziel ist die Monetarisierung des Podcasts durch Werbepartner. Im Sommer gehen wir dieses Ziel aktiv an.

Immer mehr Unternehmen starten einen eigenen Podcast, auch Verlage. Wenn bald jeder Verlag seinen eigenen Podcast hat, ist das Angebot nicht irgendwann einfach zu viel? Kann das für alle funktionieren?

Es ist richtig, dass im Frühjahr 2019 einige Verlage nahezu gleichzeitig mit Podcasts gestartet sind. Die Formate und Inhalte unterscheiden sich teilweise jedoch stark. Während einige Podcasts beispielsweise hauptsächlich mit Verlagsmitarbeitern sprechen, stehen bei uns unsere AutorInnen und deren Geschichten im Mittelpunkt. Wir sind derzeit auch der einzige Buch-Podcast, bei dem Sachbücher im Fokus stehen. Unser Ziel ist es dabei, der relevanteste und informativste Podcast für unsere Zielgruppe zu sein. Es ist davon auszugehen, dass Podcasts und Audio im Allgemeinen in Zukunft noch relevanter werden – daher wird es spannend zu sehen, wie es weitergeht mit Buchpodcasts.

Zu Laura Reichert:
Laura Reichert (27) bildet zusammen mit Katharina Michael (31) die wohl kleinste Abteilung unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House, das Audience Management der Penguin Verlage. Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich ein kleines, aber schlagkräftiges Ideenlabor, welches mit Elan, Wissbegierde und Geduld neue digitale Projekte zur Ansprache von Endkunden entwickelt – darunter auch „Penguin lädt ein“, der erste Corporate Podcast der Verlagsgruppe Random House. Trotz ihrer großen Leidenschaft für gedruckte Bücher will sie die Digitalisierung in der Verlagsbranche vorantreiben, um Büchern in einer veränderten Medienlandschaft weiterhin den Raum zu geben, den sie verdienen.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.